Sportwissenschaftler, Personal Trainer für individuelle Fitnesslösungen mit über 25 Jahren Erfahrung.
Bist du nachts häufig wach, wälzt dich ruhelos im Bett hin und her und fühlst dich morgens völlig ausgelaugt? Keine Sorge: Du bist damit nicht allein – in diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du wissen musst, um Schlafstörungen zu bekämpfen und endlich wieder erholsame Nächte zu genießen.
Bevor wir uns den Strategien widmen, die dir bei Schlafproblemen helfen können, ist es wichtig zu verstehen, welche Rolle Schlaf für deinen Körper und Geist spielt. Während du schläfst, laufen in deinem Körper unzählige Regenerationsprozesse ab: Deine Zellen erneuern sich, dein Gehirn verarbeitet die Eindrücke des Tages, dein Hormonsystem wird reguliert und dein Immunsystem gestärkt. Guter Schlaf ist also essentiell für:
Schlafstörungen nehmen dir genau diesen erholsamen, tiefen Schlaf. Auf lange Sicht können sie deshalb sowohl zu körperlichen Beschwerden (z. B. Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, gesteigertes Infektionsrisiko) als auch zu psychischen Belastungen (z. B. Stress, Angst, Überforderung, Stimmungsschwankungen) führen.
Der Begriff „Schlafstörung“ ist sehr weit gefasst. Grundsätzlich spricht man von einer Schlafstörung, wenn du regelmäßig nicht einschlafen kannst, häufig aufwachst, extrem früh aufwachst oder deine Schlafqualität so schlecht ist, dass du tagsüber müde, unkonzentriert oder generell unausgeglichen bist. Die häufigsten Formen von Schlafstörungen sind:
Neben diesen „klassischen“ Formen gibt es noch zahlreiche weitere Ausprägungen wie z. B. Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine), Schlafapnoe (Atemaussetzer in der Nacht), Albträume oder Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus. Wenn du das Gefühl hast, dein Schlafproblem ist komplexer oder lässt sich trotz aller Tipps nicht verbessern, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. In diesem Blogartikel konzentrieren wir uns vor allem auf die weiter verbreiteten, eher „allgemeinen“ Formen der Schlafstörungen und geben dir praxistaugliche Tipps, wie du deine Schlafqualität verbessern kannst.
Schlafstörungen entstehen selten ohne Grund. Oft spielen mehrere Faktoren zusammen, die dich nachts nicht zur Ruhe kommen lassen. Hier sind einige typische Auslöser:
Hohe Arbeitsbelastung, persönlicher Druck, Probleme in Beziehungen oder in der Familie – all das kann zu innerer Unruhe führen. Wenn du abends zur Ruhe kommst, kann genau das Gegenteil passieren: Dein Gehirn fängt plötzlich an zu arbeiten, weil es tagsüber keine Zeit hatte, alle Eindrücke zu verarbeiten. Grübeln, Sorgen und Ängste hindern dich dann am Einschlafen oder wecken dich nachts immer wieder auf.
Als „Schlafhygiene“ bezeichnet man alle Gewohnheiten und Bedingungen, die deinen Schlaf beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel:
Oft genügen schon kleine Veränderungen in diesen Bereichen, um einen großen Unterschied zu machen.
Depressionen, Angststörungen und andere psychische Belastungen können Schlafprobleme massiv verstärken. Nicht immer ist dir vielleicht sofort bewusst, dass eine solche Ursache hinter deinen Schlafproblemen steckt. Es kann sich lohnen, deine psychische Verfassung gründlich zu hinterfragen oder bei anhaltenden Problemen Unterstützung zu suchen.
Verschiedene körperliche Leiden, darunter Schmerzen, Magen-Darm-Probleme oder hormonelle Schwankungen, können die Schlafqualität reduzieren. Wenn du regelmäßig aus Gründen aufwachst, die mit körperlichem Unwohlsein zusammenhängen, ist ein ärztlicher Check-up sinnvoll.
Auch dein Alltag kann Schlafprobleme begünstigen: Bewegungsmangel, falsche Ernährung, unregelmäßige Mahlzeiten oder intensives Training kurz vor dem Schlafengehen können deinen Biorhythmus stören. Der menschliche Körper liebt Routinen. Wenn du häufig deinen Tag-Nacht-Rhythmus durch Schichtarbeit, lange Reisen (Jetlag) oder extreme Wochenend-Gewohnheiten durcheinanderbringst, musst du damit rechnen, dass dein Schlaf darunter leidet.
Wenn du hin und wieder eine schlechte Nacht hast, ist das völlig normal und in der Regel nicht bedenklich. Kritisch wird es, wenn du:
An diesem Punkt solltest du auf jeden Fall handeln und dir überlegen, was du verändern kannst, um deinem Schlaf wieder auf die Sprünge zu helfen. Folgendes kannst du selbst in Angriff nehmen, bevor du professionelle Hilfe suchst.
Unser Körper besitzt eine innere Uhr (zirkadianer Rhythmus). Wenn du jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit aufstehst und schlafen gehst, kann dein Körper diesen Rhythmus lernen und sich darauf einstellen. Versuche, auch am Wochenende nicht allzu sehr von diesem Rhythmus abzuweichen. Besonders wichtig ist es, immer zur gleichen Zeit aufzustehen. So konditionierst du deinen Körper darauf, wann die Schlafenszeit beginnt und endet.
Dein Schlafzimmer sollte eine Oase der Ruhe sein. Das heißt konkret:
Verbanne außerdem dein Smartphone, deinen Laptop und alle anderen Ablenkungen aus dem Schlafzimmer, wenn möglich. Das Schlafzimmer sollte primär dem Schlaf (und der Intimität) vorbehalten sein.
Smartphones, Tablets und Computer strahlen sogenanntes „Blaulicht“ aus, das unsere Melatonin-Produktion hemmt. Melatonin ist das Hormon, das deinen Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Wenn du kurz vor dem Zubettgehen noch lange auf den Bildschirm schaust, kann dein Körper nicht ausreichend Melatonin ausschütten, und du kannst schlechter einschlafen. Versuche daher mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen alle digitalen Geräte wegzulegen und am besten auch nicht mehr fernzusehen. Wenn du beruflich bis spät abends am Computer arbeiten musst, kann eine Blaulichtfilter-Brille zumindest einen Teil der schädlichen Strahlung herausfiltern.
Stressabbau ist einer der wichtigsten Schlüssel, um Schlafstörungen zu besiegen. Es gibt viele Entspannungstechniken, die dir helfen können, abends „herunterzufahren“:
Regelmäßige körperliche Aktivität trägt erwiesenermaßen zu besserem Schlaf bei. Idealerweise bewegst du dich tagsüber ausreichend an der frischen Luft. Ein ausgedehnter Spaziergang, Joggen oder ein moderates Krafttraining fördern einen gesunden Schlaf. Wichtig ist jedoch das Timing: Intensiver Sport direkt vor dem Schlafengehen kann deinen Kreislauf zu sehr anregen und dich eher wach halten. Versuche, dein Training am frühen Abend oder am späten Nachmittag einzuplanen, damit dein Körper genügend Zeit hat, wieder „runterzufahren“.
Eine abendliche Routine kann deinem Gehirn signalisieren, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen. Das kann beispielsweise sein:
Das Wichtigste ist, dass dieses Ritual für dich entspannend ist und du es möglichst jeden Abend wiederholst. So konditionierst du dein Gehirn allmählich darauf, dass nach diesem Ritual die Schlafenszeit beginnt.
Wenn du schon viele schlaflose Nächte hinter dir hast, entwickelt sich häufig ein Teufelskreis: Du legst dich hin, bist bereits angespannt und hast Angst, erneut nicht einschlafen zu können. Genau diese Anspannung verhindert das Einschlafen. Hier gilt es, geduldig und sanft gegen negative Gedankenmuster anzuarbeiten. Ein paar Tipps:
Manchmal reichen die oben genannten Tipps nicht aus, um Schlafstörungen in den Griff zu bekommen. Wenn deine Probleme sehr hartnäckig sind, solltest du in Erwägung ziehen, dich an Fachleute zu wenden:
Bitte nimm deine Schlafprobleme ernst. Gerade wenn sie deinen Alltag stark beeinträchtigen, ist es kein Zeichen von Schwäche, sich professionelle Unterstützung zu holen. Im Gegenteil: Dein Schlaf ist essentiell für dein Wohlbefinden!
Im Eifer des Gefechts und dem Wunsch, endlich gut zu schlafen, greifen manche schnell zu vermeintlichen „Sofortlösungen“. Doch Vorsicht:
Eine sehr hilfreiche Methode, um Verbesserungen zu erzielen, ist das Führen eines Schlaf-Tagebuchs. Darin kannst du täglich festhalten:
Nach einigen Wochen erkennst du möglicherweise Zusammenhänge, welche Faktoren deinen Schlaf stören oder verbessern. So kannst du gezielt an den „Stellschrauben“ drehen, die für dich relevant sind.
Schlafprobleme sind selten ein isoliertes Phänomen. Häufig hängen sie damit zusammen, wie du deinen gesamten Alltag gestaltest. Ernährst du dich ausgewogen? Bekommst du ausreichend Bewegung an der frischen Luft? Hast du Wege, Stress abzubauen? Trinkst du genügend Wasser über den Tag verteilt und reduzierst du ab dem Nachmittag Genussmittel wie Koffein oder Nikotin? Bedenke, dass diese einzelnen Aspekte immer zusammenwirken.
Mit einer ausgewogenen, nährstoffreichen Ernährung unterstützt du deinen Körper optimal. So regulieren sich Hormonhaushalt und Stoffwechsel besser – was auch deine Schlafqualität positiv beeinflusst. Gute Eiweißquellen, komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und ausreichend Vitamine/Mineralstoffe bilden die Basis. Auch das Timing deiner Mahlzeiten kann viel ausmachen. Es ist sinnvoll, größere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen zu vermeiden und lieber auf leichte, bekömmliche Kost zu setzen.
Wenn du dich tagsüber körperlich forderst – sei es durch Sport oder Alltagsbewegung – verbesserst du deinen Schlaf deutlich. Dein Körper braucht dann die nächtliche Regeneration. Achte jedoch unbedingt darauf, dein Trainingspensum an deine Fitness anzupassen und intensive Workouts nicht zu spät am Abend zu absolvieren.
Stressvermeidung ist in unserer modernen Welt gar nicht so einfach. Entscheidend ist, wie du damit umgehst. Entspannungstechniken, Hobbys, Zeit in der Natur und bewusste Pausen sind Möglichkeiten, deinen Stresspegel zu senken. Ein strukturierter Tagesablauf und eine gute Zeitplanung können ebenfalls dazu beitragen, dass du abends nicht mehr über To-do-Listen grübeln musst.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Regelmäßige Routinen und Rituale erleichtern es dir, deinen Körper und Geist auf „Schlafmodus“ einzustellen. Je konsequenter du deinen Lebensstil anpasst, desto größer ist die Chance, dass du Schlafstörungen dauerhaft hinter dir lässt. Erwarte nicht von heute auf morgen Wunder – gib dir Zeit, sei geduldig und bleib am Ball.
Neben den klassischen Maßnahmen wie Schlafhygiene, Stressmanagement und einer ausgewogenen Lebensweise kann auch eine gezielte Mikronährstofftherapie dabei helfen, Schlafstörungen zu lindern. Im Folgenden findest du einen Überblick über verschiedene Nahrungsergänzungen und Pflanzenstoffe, die dich auf deinem Weg zu erholsamem Schlaf unterstützen können. Bedenke dabei, dass jeder Körper anders reagiert. Eine fachliche Beratung oder entsprechende Laboruntersuchungen (siehe unten) sind oftmals sinnvoll, um deinen individuellen Bedarf festzustellen.
5-Hydroxytryptophan (5-HTP)
5-HTP ist eine Zwischenstufe bei der endogenen Umwandlung der Aminosäure Tryptophan in den Neurotransmitter Serotonin. Serotonin wiederum wird in der Epiphyse (Zirbeldrüse) zu Melatonin umgewandelt, das als das „Schlafhormon“ gilt. Ein reduzierter Serotoninspiegel führt also zu niedrigeren Melatoninwerten in der Nacht und kann so Schlafstörungen begünstigen.
L-Tryptophan
Die Aminosäure L-Tryptophan bildet die Basis für die Produktion des Hormons Melatonin im Körper und für die Synthese von Serotonin. Besonders dann, wenn du an Stimmungstiefs leidest oder Schwierigkeiten hast, einzuschlafen und durchzuschlafen, kann eine ausreichende Tryptophan-Zufuhr hilfreich sein.
Ashwagandha (Withania somnifera)
Ashwagandha wird seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin eingesetzt und ist auch als „Schlafbeere“ bekannt.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Das Johanniskraut ist vor allem als Stimmungsaufheller bekannt, kann jedoch auch positiv auf den Schlaf wirken.
Hanföl bzw. Hanfextrakte mit Cannabidiol (CBD) haben in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen.
GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist einer der wichtigsten hemmenden Neurotransmitter des zentralen Nervensystems.
Stress ist ein regelrechter Schlafräuber – oft brauchen unsere Nerven im hektischen Alltag Unterstützung.
Magnesium ist bei Stressreaktionen und für die Funktion des Nervensystems unerlässlich.
Bitte beachte: Die oben genannten Werte können von verschiedenen Faktoren wie Körpergewicht, Alter, Geschlecht und individuellen Gesundheitszuständen abhängen. Wenn du größere Mengen einnimmst oder Kombinationen verschiedener Supplements verwendest, ist eine ärztliche oder heilpraktische Beratung sinnvoll, um Wechselwirkungen und Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn du Schlafstörungen hast, fühlst du dich vermutlich manchmal hilflos und ausgelaugt. Doch es gibt viele Möglichkeiten, aktiv an deinen Schlafproblemen zu arbeiten. Zunächst solltest du die Ursachen eingrenzen: Sind Stress, Lebensstil, körperliche oder psychische Faktoren beteiligt? Dann kannst du Schritt für Schritt die Tipps in deinen Alltag integrieren:
Sollten deine Schlafstörungen langfristig bestehen bleiben oder sich gar verschlimmern, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal steckt ein komplexeres Problem dahinter, das nicht ohne Weiteres zu beheben ist. Nimm deine Gesundheit ernst und sorge gut für dich – denn erholsamer Schlaf ist ein unverzichtbarer Baustein für dein körperliches und seelisches Wohlbefinden.
Denke immer daran: Du bist nicht allein mit deinen Schlafproblemen. Sehr viele Menschen haben phasenweise Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen. Entscheidend ist, dass du dir dieser Herausforderung bewusst wirst und aktiv etwas tust, um sie zu meistern. Mit den richtigen Strategien, Ausdauer und Achtsamkeit kannst du deine Schlafqualität spürbar verbessern und dich endlich wieder ausgeruht und energiegeladen fühlen.
In diesem Sinne: Gute Nacht und süße Träume!
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